Theodor Heuss Preis 2014

Den 49. Theodor Heuss Preis erhält der amerikanische Objektkünstler Christo.
Mit der subtilen Provokation am monumentalen Objekt bricht er Denk- und Sichtweisen auf und entspricht damit in herausragender Weise dem diesjährigen Jahresthema der Theodor Heuss Stiftung „Kunst bricht auf“.
Christo nimmt den öffentlichen Raum als Leinwand. Mit der Verhüllung des Berliner Reichstagsgebäudes, eines zunächst ambivalenten Symbols deutscher Demokratie, offenbarten er und Jeanne-Claude die gesellschaftspolitische Wirkkraft ihrer Arbeit. Der Umsetzung ging ein jahrzehntelanges Genehmigungsverfahren voraus. Nur durch die Beharrlichkeit von Christo und Jeanne-Claude und das Zusammenspiel von Politikern, Anwälten, Ingenieuren, Bankern, Intellektuellen und engagierten Bürgern konnte das Kunstprojekt nach dem Fall der Berliner Mauer zum Erfolg geführt werden. Der verhüllte
Reichstag zog so viele Bürger in seinen Bann, dass er sich von seiner Ambivalenz als demokratisches Symbol befreien konnte. So gilt der Reichstag seitdem als Sinnbild für Aufbruch
und Neuanfang.
Die Theodor Heuss Medaillen 2014 gehen an die Intendantin des Berliner Gorki Theaters und ehemalige Intendantin des Ballhaus Naunynstraße, Shermin Langhoff, an den „Standing
Man“ vom Istanbuler Taksim-Platz, Erdem Gündüz, an die Vereine von Live Music Now e.V. und an das Theater der Erfahrungen – Werkstatt der alten Talente, Berlin.
Die 49. Theodor Heuss Preisverleihung findet am Samstag, dem 12. April 2014, in Stuttgart statt. Sie steht unter dem Jahresthema „Kunst bricht auf“.
Die Laudatio hält die Bundestagspräsidentin a.D. und Theodor Heuss Preisträgerin 2007, Prof. Dr. Rita Süssmuth, das Schlusswort Prof. Dr. Gesine Schwan.

Berliner Cellharmoniker
David Drost · Alexander Kahl · Andreas Kipp · Rouven Schirmer

Eine gelungene Mischung aus Klassik, Avantgarde und Unterhaltungsmusik – anspruchsvoll, virtuos und facettenreich dargeboten – das sind die Berliner Cellharmoniker.

Die außergewöhnliche Besetzung von vier Celli ermöglicht dem Ensemble seinen originellen Stil jenseits einer Trennung von ernster und unterhaltsamer Musik. Ob schwungvoll oder besinnlich, festlich oder zwanglos – das Ensemble verzaubert und begeistert zugleich.

Das umfangreiche Repertoire der vier Musiker erstreckt sich von Vivaldi bis Michael Jackson: Eigene Arrangements von Filmmusiken, Schlagern, Pop, und Jazz präsentiert das Quartett ebenso gekonnt wie Originalwerke der klassischen oder zeitgenössischen Musik. Die dynamischen Musiker veranlassten darüber hinaus mehrere Komponisten, Werke eigens für die Berliner Cellharmoniker zu komponieren.

Alle vier Cellisten sind mehrfache Preisträger nationaler und internationaler Musikwettbewerbe und als Kammermusiker und Solisten regelmäßig mit verschiedenen namhaften Ensembles, Orchestern oder Dirigenten tätig. Ausgebildet wurden sie an den renommierten Berliner Musikhochschulen bei Prof. Michael Sanderling und Prof. Wolfgang Boettcher.

Die Berliner Cellharmoniker gründeten sich 1994 und konnten sich seitdem erfolgreich in der Musikszene etablieren. So ist das Ensemble Gewinner des Kammermusikwettbewerbs „Charles Hennen“ (Niederlande) sowie des Violoncello-Ensemble-Wettbewerbs in Beauvais (Frankreich) und wurde darüber hinaus mit dem Sonderpreis der Stadt Beauvais, dem EMCY-Spezialpreis „Dancing Angel“ sowie dem Förderpreis der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“ ausgezeichnet. Konzerte auf renommierten Podien und im Rahmen namhafter Musikfestivals überzeugten zudem Publikum und Presse von der Besonderheit des Ensembles.

Ein besonderes Interesse der Musiker gilt dem sozialen Engagement: Seit 1999 engagieren sie sich in dem Verein „Yehudi Menuhin Live Music Now“ und gründeten 2004 den Verein „Würde für Kinder“, der unter anderem durch Benefizkonzerte Straßenkinder in Äthiopien unterstützt.